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Freitag, 5. November 2010

Was soll er denn sonst machen?


Wenn Journalisten irgendeine Studie ausgegraben haben, laut der beispielsweise Sektretärinnen neuerdings auf Geschlechtsverkehr mit 17-jährigen Nagelstudiolehrlingen stehen, dann wird es schwierig. Denn wo kriegt man zwei, drei Betroffene her, die aus dem Nähkästchen plaudern könnten, um die Geschichte einzuleiten. In der Regel denkt man sie sich aus, denn im Bild werden die Protagonisten ohnehin nicht gezeigt. Um dem Ganzen einen realistischen Anstrich zu verpassen, erwähnt man noch, dass die Redaktion die Namen geändert hat. David Torcasso von 20 Minuten hat keine Studie als Aufhänger genommen und war nicht in der Lage, die aktuelle Diskussion um die 3+-Sendung "Jung, wild und sexy" zu nutzen. Er hat in seiner Geschichte einfach mal aufgeschrieben, wie Zürcher Jugendliche heute angeblich ausgehen. Die Story "Was sollen wir denn sonst machen?" ist zum Gähnen. Denn Spektakuläres sucht man vergebens. Umso unverständlicher ist es, dass sich die Hauptdarsteller nicht einmal von hinten fotografieren lassen wollten. Soeben war die Reportage nicht nur in der heutigen Ausgabe des Magazins Friday, dessen Macherinnen Kerstin Netsch und Sabine Eva Wittwer es gern als Neon definieren, sondern auch als oberster Artikel auf 20min.ch zu lesen.
Nur eine Frage: Wenig los heute, oder?

Aus Freude am Fahren


Dominik Wichmann wechselt bekanntlich nächstes Jahr vom SZ Magazin zum Stern. Er hat es nach der Tom-Kummer-Affäre und der Entlassung von Christian Kämmlerling und Ulf Porschardt wieder lesenswert und profitabel gemacht. Wegen der oftmals weichen Heransgehenweise an Themen, die aber Anzeigenkunden gefällt, ist er nicht unumstritten

Ich lese täglich die Rubrik 6 vor 9 auf bildblog.de, in der Ronnie Grob lesenswerte Berichte zu Medienthemen verlinkt. Heute musste ich allerdings einen Link zur SZ-Magazin-Story "Zwei Nasen tanken Tolstoi" von Andreas Bernhard und Lars Reichardt finden , bei der sich nur eine Frage stellt: Hat Audi dafür gezahlt?