Sonntag, 4. März 2012
Zeitmaschine Newsnet
Reto Knobel fasst für Newsnet gern und oft Geschichten aus fremden Quellen zusammen, versieht sie mit seiner Autorenzeile und vergisst entsprechende Links. So weit bekannt. Vergangene Woche publizierte er im Ressort Digital mal wieder mindestens zwei Artikel, welche diese These eindrucksvoll belegen. Am 1. März durfte Alma Whitten in einem vermeintlich exklusiven Gastbeitrag ihre Sicht auf Googles neue Datenschutzbedingungen darlegen. Whitten ist im Unternehmen als Director Privacy, Product & Engineering beschäftigt. Dumm nur, dass sie all das schon in einem Blogeintrag vom 25. Januar geschrieben hatte. Auch die Replik von Hanspeter Thür, dem eidgenössischen Datenschützer, enthielt nichts, was er nicht schon diverse Mal zum Thema gesagt hatte. Ich werde den Verdacht nicht los, dass sich Knobel hier hat von Googles Presseabteilung instrumentalisieren lassen. Man kennt es ja von der NZZ: Interessengeleitete Autoren dürfen ungefiltert ihren Senf dazugeben.
Und dann hatte Reto Knobel noch eine Geschichte über die Filter Bubble zu bieten. Autor Eli Pariser hat vor langer Zeit behauptet, dass wir beispielsweise, indem wir personalisierte Suchergebnisse sehen und Links von Freunden empfohlen bekommen, unseren Horizont nicht mehr erweitern. Sorry, aber zu diesem Thema ist vor langer Zeit schon alles geschrieben worden. Knobel hat die wichtigsten Ergebnisse des Buches von Pariser, das bereits im Juni 2011 erschien, immerhin in einer Bilderstrecke zusammengefasst.
Nur eine Frage: Wann gibt es denn beim Newsnet mal eine eigene aktuelle Geschichte im Ressort Digital?
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