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Sonntag, 26. Dezember 2021

Primeur inter pares


Seit fünf Jahren kooperieren "Tages-Anzeiger", "SonntagsZeitung" und "Süddeutsche Zeitung" (SZ). Aber nur eine Frage an Tamedia-Superchefredaktor Artur Rutishauser: Seit wann übernimmt die "SonntagsZeitung" drei Tage alte SZ-Interviews als Titelgeschichte und macht nicht einmal kenntlich, dass das so ist? 

Sonntag, 19. Dezember 2021

Seine Währung heisst nicht Recherche


"Zu Weihnachten wünschen sich die Kinder zunehmend Video-Spielgeld. Viele Eltern sind überfordert", schreibt Marc Bodmer heute in der "NZZ am Sonntag" und erzählt die alte Story, dass In-Game-Käufe für Spiele wie "Fortnite" boomen. V-Bucks, Robux - und wie die virtuellen Währungen allesamt heissen - boomen also laut Bodmer. Weiss oder ahnt man. Was man (und auch Bodmer nicht weiss): Dass Kinder sich diese zunehmend zu Weihnachten wünschen und Eltern überfordert sind. Denn belegt wird keine dieser Aussagen im Artikel. Daher nur eine Frage an Bodmer: Wie wäre es mit Recherche?

Zeichen der Zeit


Patek Philippe hat mit dem jüngsten Modell der Nautilus 5711 ein weiteres Liebhaberstück geschaffen, das bei Sammlern Begehrlichkeiten weckt. Das Besondere: Das Zifferblatt des gehypten Uhrenmodells ist in Tiffany-Blau gehalten. Jüngst wurde Rapper Jay-Z, Klarname: Shawn Carter, mit einer solchen gesehen. Soweit, so semi-relevant. Nur eine Frage an Marcel Speiser von der Handelszeitung: Was hatte ein derartiger Werbe-Text zwischenzeitlich auf Position 5 der Startseite von handelszeitung.ch zu suchen?

Rettet Rico Bandle!

Rico Bandle, von der "SonntagsZeitung" ist der Ansicht, Hazel Brugger sei nicht mehr lustig. Als Beleg führt er unter anderem an, dass sie und ihr Mann Thomas Spitzer sich gegen Luck Mockridge beziehungsweise Impfgegner positioniert haben. Zudem sei sie Mutter geworden, nach Deutschland gezogen und habe mit Spitzer einen mittelmässigen Komiker geheiratet. Nicht zuletzt habe letztgenannter unlängst erklärt, Äusserungen noch stärker darauf abzuklopfen, ob sie abwertend sein könnten. Von vielen handwerklichen Fehlern abgesehen (zum Beispiel sagt die Zahl der Follower nichts über die Qualität eines Comedians aus und "Der Spiegel" wehrt sich weiterhin dagegen, einen grossen Artikel über die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Luke Mockridge löschen zu müssen), wäre es interessant gewesen, hätte Rico Bandle seine Meinung mit irgendwelchen (Werk-)Beispielen oder Belegen untermauert - und könnte er zwischen Kunstfigur und Privatperson unterscheiden. Konnte Bandle aber beides nicht. Daher nur eine Frage an ihn: Kein Thema gehabt für diese Woche?

Donnerstag, 16. Dezember 2021

Die Werbung ist los!


Nur eine Frage
an die Redaktion von "Chip": Warum wird diese Werbung für das Handy-Abonnement SIMon mobile (Vodafone) nicht als solche gekennzeichnet?

Donnerstag, 9. Dezember 2021

Die traurige Wahrheit über die "Bunte"


Die deutsche Illustrierte "Bunte" weiss beziehungsweise schreibt nichts Neues zum Tod von Comedian Mirco Nontschew. Daher nur eine Frage an Chefredaktor Robert Pölzer: Was soll dieses Clickbaiting? 

... und der Esel publiziert es


Keine Nachfrage, keine Recherche, ob die Leute wirklich durchgedreht sind, wie im Titel behauptet wird. Und abgesehen davon, dass man sich bei "20 Minuten" offenbar keine professionellen Off-Sprecher:innen mehr leisten kann, nur eine Frage an Chefredaktor Gaudenz Looser: Warum machen Sie mit diesem Video Werbung für den Autovermieter Raffaele Colacino?

Sonntag, 21. November 2021

Die Winteler naht


Patrizia Laeri, Nadine Jürgensen und Simone Züger haben auf ihrem Portal ellexx die lesenswerte Rubrik "Männerfragen" eingeführt. In dieser wird Vertretern des starken Geschlechts genau der Fragenkatalog präsentiert, den Frauen allzu oft erdulden müssen. Daran musste ich denken, als ich heute das Porträt von Nicole Ruch in der "SonntagsZeitung" las. Geschrieben hat es Chris Winteler, eine Frau. Ruch ist diese Woche zur neuen Präsidentin des Schweizer Tierschutzes (STS) gewählt worden. Hauptamtlich ist sie Direktorin bei der Credit Suisse (CS). Schon der Textanfang spricht Bände: "Über Alter und Familienverhältnisse hält sie sich bedeckt". Nur zur Erinnerung: Wenn Männer das tun, wird es selten erwähnt. Und weiter geht es: "Die Bankdirektorin trägt einen schwarzen Hosenanzug, ein schwarzes, mit Spitzen besetztes Top - eine markante Uhr blitzt unter dem Ärmel hervor. Es funkelt an Ringfingern und Ohren. Sorgfältig geschminkt und frisiert ist sie." Es ist ein alter JournalistInnentrick: Frau tut so, als hätte man etwas Überraschendes entdeckt. Also nur eine Frage an Chris Winteler (übrigens Jahrgang 1966): Was genau ist daran für eine CS-Direktorin, die Sie an ihrem Arbeitsplatz getroffen haben, überraschend?

Sonntag, 31. Oktober 2021

Brachte keine Bildrecherche ins Capitol



Nur eine Frage
an "Bunte": Seit wann ist Tijen Onaran Carol Schuler?

Samstag, 30. Oktober 2021

Was ist denn hier Swisslos?


Nur eine Frage an Sandro Inguscio Chefredaktor Blick.ch: Wie genau soll man hier mit blossem Auge erkennen, dass dass Jassen (5. Schweizer Schiebemeisterschaft) mit Monika Fasnacht eine Werbeaktion von Swisslos ist?

Dienstag, 5. Oktober 2021

Nichts neu macht die May


Hier sieht man womöglich die Handschrift von Vize-Chefredaktorin (Vize-Chefredakteurin) und Unterhaltungschefin von "Bild", Tanja May. Sie kommt von der People-Postille "Bunte", wo sie mit diversen Entgleisungen aufgefallen ist. Die geschätzten Kollegen von "Übermedien" haben das etwa hier dokumentiert. Hinter diesem Clickbait-Teaser versteckt sich folgende Nullmeldung: Yvonne Bode (Gesa Zach) erblindet in der RTL-Serie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" (GZSZ). Allerdings nur in ihrer Rolle. Zach darf dann noch kurz erzählen, dass es gar nicht so einfach ist eine Blinde zu spielen. Gesprochen hat die Schauspielerin übrigens nur mit RTL. Dafür verrät "Bild" dann noch, was in der Folge weiter passiert. Für den Hinterkopf: "Bild" hat immer wieder Ärger mit dem Sender, weil TV-Inhalte verraten werden. Aber nur eine Frage an Tanja May: Schämt man sich sogar bei "Bild" so sehr für so einen Elendsartikel, dass es nicht einmal für eine Autor:innezeile gereicht hat?

Bilds fataler Fehler


Nur eine Frage
an Martin Eisenlauer von "Bild": Warum suggerieren Sie, die jüngsten Enthüllungen von Whistleblowerin Frances Haugen hätten etwas mit den gestrigen technischen Problemen bei Facebook, WhatsApp, Instagram und Co zu tun?

Sonntag, 3. Oktober 2021

Herrschaftsdamenschaftszeiten!


In der heutigen "SonntagsZeitung" wird in der Rubrik "Büroohr" im Wirtschaftsteil darauf hingewiesen, dass Stadler Rail bei der Suche nach einer Leitung Group Communications (Stelleninserat in derselben Ausgabe) nicht beide Geschlechter erwähnt hat. Oh doch, am Ende des ersten Anzeigenabsatzes steht ja "Dame oder Herr", wie es am Ende des Textes heisst. Und gegendert wird nach wie vor längst nicht in allen Inseraten. Daher nur eine Frage: Was genau soll diese Meldung mit Peter Spuhlers Konterfei?



Freitag, 24. September 2021

Wer googeln kann, ist klar im Vorteil


Soll man diesem Artikel und den darin verbreiteten Einschätzungen zu den Lieferdiensten Stash, Gorillas und Getir trauen? Ein Beispiel: Mit zwei Klicks findet man heraus, dass Gorillas derzeit rund drei Milliarden US-Dollar wert ist. Nur eine Frage an Martin Sturzenegger vom "Tages-Anzeiger": Wie kommen Sie auf fünf Milliarden?

4 von 4 Leser:innen wünschen sich eine klare Trennung von Werbung und redaktionellen Inhalten


Nur eine Frage
an Stefan Winterbauer, Chefredaktor (Chefredakteur, wie man in Deutschland sagt) von "Meedia": Warum ist dieser Werbebeitrag für Readly nicht schon im Teaser als solcher gekennzeichnet?

Montag, 20. September 2021

Warum eigentlich recherchieren?


Auch die "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) möchte gern etwas Gefühliges zur Schweizer Abstimmung über die Ehe für alle machen. Dazu nur eine Frage an Angelika Hardegger: Warum liefern Sie im Text nicht eine Zahl aus der Schweiz, die belegt, dass die Ehe hierzulande populär wie selten ist?

Sonntag, 19. September 2021

Für dieses Magazin kommt jede Hilfe zu spät


Irgendwo am Ammersee ist ein Mann ertrunken. Nur eine Frage an Kai Winckler, Chefredaktor des deutschen Magazins "Freizeitspass" (für Google: "Freizeitspaß"): Was hat Sängerin Helene Fischer damit zu tun  – ausser dass sie auch an diesem deutschen See lebt?



Anzeige: Fielmann


Es gibt derzeit keinen Grund, ein Interview mit Marc Fielmann, Chef der gleichnamigen Optikerkette (Werbeslogan: "Brille: Fielmann"), zu führen. Und schon gar kein derartig weichgespültes ohne jeglichen Inhalt. Kein Wunder, denn klassische Aufhänger gibt es nicht für ein zweiseitiges Gespäch im Fokus-Bund der heutigen "SonntagsZeitung": Fielmann ist nicht unlängst CEO geworden, es stehen keine Ankündigungen für die Schweiz an und das 25-jährige Jubiläum in der Schweiz  wait for it: Nur eine Frage an Autor Erich Bürgler: Ist der Aufhänger die Fielmann-Anzeige dazu im ersten Bund?

Der Konzernjournalismus erhebt sein Haupt


Vorab: Das interessenskonfliktbehaftete Minenfeld NZZ/Zurich Film Festival ist schon oft Gegenstand der Berichterstattung gewesen. Über das Versprechen des damaligen NZZ-CEO Veit Dengler, die journalistische Unabhängigkeit bleibe gewahrt, ist nicht nur in der Medienbranche vielfach laut gelacht worden. 

Das Kino darbt nicht erst seit Corona. Streaming-Dienste boomen und gewinnen mittlerweile auch Preise an Festivals. Das kann man, wenn man es nicht weiss, mit ein paar Google-Suchen herausfinden. Einen Gegenbeweis kann auch die heutige "NZZ am Sonntag" nicht liefern. Es wirkt daher fast schon verzweifelt, wie Denise Bucher und Peer Teuwsen in der "NZZ am Sonntag" eine Renaissance des Kinos herbeizuschreiben versuchen. Und zwar im Aufmacher des Kulturteils. Na klar, das 17. Zurich Film Festival steht an und das gehört bekanntlich mittlerweile seit ein paar Jahren der NZZ Mediengruppe. Daher auch dieser Satz im Text "Das alles schreiben wir hier übrigens nicht, weil dieses Festival auch dem Unternehmen gehört, dessen Wochenzeitung Sie gerade lesen." Es gibt dann noch 13 Film-Tipps fürs Festival und im Lead natürlich den Superlativ: "... zeigt so hochkarätiges Schaffen wie noch nie". Nur eine Frage an Bucher und Teuwsen: Hat Sie Chefredaktor Jonas Projer zu diesem traurigen Schauspiel gezwungen?

Samstag, 11. September 2021

Die unbefleckte Empfängnis der Anne Wünsche


Nur eine Frage
an Bernd Peters von "Bild": Wie zeugten Anne Wünsche ("Berlin - Tag & Nacht") und ihre Affäre Tochter Miley (7), wenn Wünsche den Vater 2020 des Kindes erstmals getroffen hat?

Freitag, 10. September 2021

Kabellos oder kopflos?


Nur eine Frage
an Jon Mettler vom "Tages-Anzeiger": Ist man zu Hause nicht im Wlan - statt im 5G-Netz?

Mittwoch, 25. August 2021

Prost auf die Recherche


Nur eine Frage
an Fabian Pöschl von "20 Minuten" und Claude Messner, Professor für Konsumverhalten an der Universität Bern: Seit wann verkauft die Migros Alkohol?

An ihren Fenstern sollt ihr sie erkennen


Nur eine Frage
an Fabian Baumgartner von der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ): Warum zeigen Sie in ihrem Artikel ein Cobra-Tram (und kein Tram 2000)?

Sonntag, 15. August 2021

Rassistische Schlagzeilen vor allem bei ehemaligen "Weltwoche"-Schreibern beliebt


Rico Bandle von der "SonntagsZeitung" möchte so gern schreiben, dass Elektro-Roller im Harley-Stil vor allem bei der Secondo-Jugend beliebt sind. Denn das ist die bessere Geschichte für die nach rechts gerückte Tamedia-Postille. Bandle kam bekanntlich von seit längerer Zeit rechtslastigen "Weltwoche". Das Problem mit diesen Rollern: Sie können getunt werden und fahren dann statt 20 bis zu 80 km/h. Das ist natürlich eine schöne (weil ressentimentsgeladene) Geschichte  dass Jugendliche mit Migrationshintergrund zu Verkehrsrisiken werden (wie Jugendliche in den 80ern mit ihren Benzin-Töffli von Puch oder Piaggio).

Bandle hat bloss ein Problem: Er kann nicht belegen, dass solche Roller vor allem von der Secondo-Jugend gekauft werden. Also schreibt er vage von (eigenen) Beobachtungen und zitiert Dewe Heiniger, Geschäftsführer von erides.ch in Zürich. Doch dieser sagt nur, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund weniger Berührungsängste hätten und einfach pragmatisch dächten. Heiniger bestätigt also Bandles Beoachtungen nicht. Für Journalismusanfänger:innen: Hier wäre eine Zahl angebracht gewesen, und zwar nicht nur von Heiniger, sondern auch noch von 2-3 grossen Händler:innen  am besten nicht nur aus Zürich. 

Auch die vermeintlich dritte Quelle für Bandles schon in der Überschrift angelegt These ("Der letzte Schrei bei Secondo-Jungs"), ein gewisser Abdullah, liefert keine Belege. Er wundert sich bloss, warum Gymni-Schüler nur Velo fahren. Fun Fact: Adullah, der auch das Tunen kurz beschreibt, hat natürlich keinen Nachnamen und ist nicht abgebildet. Ob es ihn überhaupt gibt? Er wird zwar als 15-Jähriger aus Zürich-Wiedikon vorgestellt. Das schränkt den Kreis aber nur ein wenig ein. Fun Fact: Bandles Head impliziert, solche Roller seien nur bei Jungs beliebt. Nicht einmal das kann er belegen. Rico Bandle ist Textchef bei der "SonntagsZeitung". Er soll also auf die Qualität der Artikel achten, beachtet aber einfachste journalistische Regeln nicht. Daher nur eine Frage an den Autor: Sie wissen schon, dass der Tod der guten Geschichte die Recherche ist, oder?

Donnerstag, 29. Juli 2021

Wes Brot ich ass, des Lied ich sing


Guy Lachappelle ist bekanntlich bei Raiffeisen über eine Affäre gestolpert. Denn der VR-Präsident gab der Geliebten vertrauliche (börsenrelevante) Informationen per E-Mail. Lukas Hässig hat auf seinem Finanzblog "Inside Paradeplatz" (IP) darauf hingewiesen, dass der Fall Lachapelle auch ein Fall Guido Schilling (Schillingreport) ist. Schliesslich hatte Schilling, einer der bekanntesten Headhunter der Schweiz, Lachapelle auf den Posten bei der Bank gebracht. Und das obwohl Lachapelle schon bei der Basler Kantonalbank (BKB) ein Millionenbetrug mit der Kundin ASE immer näher rückte. 

Hässig weist auch auf ein dieser Tage in der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ) erschienenes Interview hin, in dem Schilling in Watte gepackt wird. In Watte packt Hässig, der sonst nicht dafür bekannt ist, den verantwortlichen Redaktor. Hässig nennt den Namen nicht: André Müller. Der IP-Chef raunt nur, der Autor des Interviews kenne Schilling gut. Dabei ist es es mit einer Google-Suche leicht herauszufinden: André Müller hat einst für Schilling gearbeitet. Daher nur eine Frage an die NZZ: Warum durfte Müller diesen Artikel überhaupt schreiben?

Sonntag, 18. Juli 2021

So wird ein Schuh draus


Nur eine Frage
an Jan Kedves vom "Musikexpress": Dass Sie den nachhaltigen Laufschuh Salolom Index.01 auf der Stilseite vorstellen, hat nichts mit der vollformatigen Anzeige für denselben auf der letzten Magazinseite zu tun, oder?



Kein Modell für guten Journalismus


Ronja Furrer und Jennifer (Jenny) Bachmann haben die Modelagentur The Kinship gegründet. Nur eine Frage an Bettina Weber von der "SonntagsZeitung": Warum wird so gross im ersten Bund darüber berichtet?

Donnerstag, 15. Juli 2021

Lust auf einen Interessenskonflikt?


Dass es beim Content-Marketing-Produkt Sanitas Health Forecast Interessenskonflikte gibt, wurde in diesem Blog schon thematisiert. Aus aktuellem Anlass daher nur eine Frage an Journalistin Linda Gwerder ("Radio 1"): Warum machen Sie als Moderatorin des YouTube-Channels beziehungsweise Instagram-Accounts "Health Forecast" in der Interviewreihe "Lust auf....?" Werbung für die Krankenversicherung Sanitas?

Montag, 21. Juni 2021

Ein Frage der Warnemung


Nur eine Frage
an Katharina Bracher vom "NZZ am Sonntag Magazin": Sollte ein Text, in dem es um Sprache geht, nicht besonders aufmerksam vom Korrektorat gegengelesen werden?

Sonntag, 20. Juni 2021

Fehler sind zum Lernen da, nicht zum Wiederholen


Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Christiano Ronaldo hat durch seine Coke-Verweigerung an der Endrunde der Fussball-EM nicht den Aktienkurs von Coca Cola um vier Milliarden US-Dollar sinken lassen. Daher nur eine Frage an Peter Burkhardt, Leiter des Wirtschaftsgrossressorts von Tamedia: Unlängst stand dieser Quatsch im "Tages-Anzeiger", warum findet man ihn heute nochmal in der Rubrik "Büroohr" der "SonntagsZeitung"?

Samstag, 19. Juni 2021

Richtige Recherche: You can't beat the feeling


Thomas Knüwer hat sehr einfach aufgeschrieben, warum Christiano Ronaldo, der an der Endrunde der Fussball-EM Wasser statt Coca-Cola trank, den Aktienkurs des Brauseherstellers nicht hat sinken lassen. Jedenfalls nicht so viel wie in vielen sachkenntnisfreien Artikeln wie dem obigen von Jon Mettler aus dem "Tages-Anzeiger" behauptet: "Denn tatsächlich hat der Aktienkurs gar nicht auf Ronaldo reagiert, oder bestenfalls minimalst. Jener Tag war nämlich auch der Ex-Div-Tag für Coca-Cola", schreibt Knüwer, der früher mal Journalist bei der deutschen Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" war. Und weiter: "Das bedeutet: Es war der Tag, an dem die Dividende (in dem Fall die Quartalsdividende) ausgezahlt wurde. An solch einem Tag sinkt der Kurs für einen Tag um diesen Auszahlungsbetrag, denn das Unternehmen ist (simpel gesprochen) so viel weniger wert – es zahlt das Geld ja aus. Natürlich kommt das nicht genau hin, denn die Aktie wird ja weiter gehandelt und somit kann es Einflüsse geben. Doch ist die Höhe jenes angeblich von Ronaldo verursachten Einbruchs im Vergleich zur Dividende einigermassen aufschlussreich. Die Aktie verlor im negativsten Moment 44 Cent. Die Quartalsdividende betrug: 42 Cent." 

René Zeyer von "Zackbum", bei dem der Schaum vor dem Mund leider oftmals die Recherche ersetzt, hat übrigens auch auf Mettlers Schwachsinnsartikel hingewiesen. Zeyer hat allerdings nicht verstanden, warum es Unsinn ist, was Mettler schreibt. Anders gesagt: Er ahnt, dass Ronaldo nicht Hauptverantwortlicher für den Kursrückgang ist. Zeyer kann es aber nicht begründen, wie man im folgenden Abschnitt sieht:


Daher
nur eine Frage an René Zeyer und Jon Mettler: Wann dürfen wir mit transparenten Korrekturen Ihrer Artikel rechnen?

Freitag, 18. Juni 2021

Russland ist westlicher als die USA


Man kann etwa diesen Artikel lesen. Was man nicht tun kann: Ernsthaft 2021 noch behaupten, der Messenger Telegram sei sicherer als WhatsApp. Daher nur eine Frage an Lukas Bertschi und Christian Birmele von "saldo": Warum haben Sie nicht mal ansatzweise recherchiert? 

Donnerstag, 17. Juni 2021

Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen


Nur eine Frage
an die Macher von "Bild": Sie kommen selbst darauf, oder?

Mittwoch, 16. Juni 2021

Was dieser Teaser mit Qualitätsjournalismus zu tun hat


Nichts. Denn das ist auch die Antwort auf den obigen Teaser auf blick.ch. Denn um mal kurz aus dem Artikel zu zitieren: "Beppe Marotta, der Geschäftsführer von Inter Mailand, der in engem Austausch mit den dänischen Ärzten steht, sagte klipp und klar, dass der Vorfall keinen Zusammenhang mit einer Corona-Erkrankung oder Schutzimpfung habe: «Christian war nicht an Covid erkrankt und er wurde auch nicht geimpft.» Die Suche nach den Ursachen geht also weiter." Das Problem: Viele Leser:innen teilen Artikel auf Social Media, ohne den eigentlichen Artikel gelesen zu haben. Twitter fragt deshalb Nutzer:innen, ob sie einen Link teilen möchten, ohne ihn angeklickt zu haben. Und zu sehen ist dann wie im obigen Fall nur der Teaser, der grundlos Ängste und Verschwörungstheorien nährt. Und das ist sicherlich das Letze, was im Sinne des dänischen Fussballspielers Christan Eriksen ist. Zur Erinnerung: Er ist knapp mit dem Leben davongekommen. Also nur eine Frage an Christian Dorer, Chefredaktor "Blick": Schon geimpft und jetzt als 5G-Sender unterwegs? 

Sonntag, 13. Juni 2021

Tools für Werbemarktverlierer


Bei Tamedia sind bezahlte Beiträge beispielsweise mit "Paid Post" oder als "Sponsored" gekennzeichnet. Man kann nach etwa zehn Jahren Native Advertising immer noch darüber streiten, ob diese Bezeichungen den Leser:innen klar sind. Davon abgesehen nur eine Frage an die Macher:innen der Lifestyle-Beilage "Encore": Warum ist dieser Werbe-Beitrag für Hublot nicht entsprechend ausgewiesen?

Mittwoch, 9. Juni 2021

Zusammen zu neuen Einnahmen


Gestern ist ein liebedienerisches Interview von Christian Kolbe mit Thomas Haagensen im "Blick" erschienen. Der Europachef der Fluggesellschaft Easyjet darf die üblichen Phrasen absondern, um die Flugticketabgabe (das CO2-Gesetz) zu bekämpfen. Heute dann das obige ganzseitige Inserat im "Blick". Zur Erinnerung: Solche grossen Anzeigen muss man in der darbenden Boulevardzeitung seit Jahren mit der Lupe suchen. Die "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) hat die Anzeige übrigens ohne Interview bekommen. Daher nur eine Frage an Chefredaktor Christian Dorer: Schon ärgerlich, oder?

Red Bull verleiht dem Bankkonto Flügel


Jürgen Schmieder ist freier Korrespondent der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) in Los Angeles. Wie man seiner Autorenseite entnehmen kann, schreibt er viel über Sport. Daher nur eine Frage an ihn: Warum verdingen Sie sich als Autor des Red Bulletin, also der Werbepostille von Red Bull?

Donnerstag, 3. Juni 2021

Prost auf die journalistische Unabhängigkeit


Nico Nabholz, noch Moderator beim serbelnden "Blick TV", wechselt demnächst als Mediensprecher zu Coop. Vorher macht er aber mit dieser Schalte schon mal Werbung für seinen neuen Arbeitgeber, in dessen Filialen Kundinnen und Kunden künftig selbst Bier zapfen können. Von der Frage, ob das einen Beitrag wert ist einmal abgesehen nur eine Frage: Hat Coop dafür einen ausgegeben?

Sonntag, 30. Mai 2021

Non vitae sed scholae discimus


"Masterstudium an der London School of Economics", heißt es auf Baerbocks Webseite unter Lebenslauf. Sie hat den "Master of Laws". Master - Sie wissen schon, was das heißt, oder? Im Duden steht: "englische Anrede für: junger Herr". Aha. Baerbock ist also eine junge Herrin, eine Masterin. Aber Letzteres gibt es im Englischen nicht. Die Briten sollten sich das noch einmal überlegen, ob sie weiterhin Frauen sprachlich unsichtbar lassen wollen." 

Zur Erinnerung: Master kommt vom lateinischen Wort Magister und bedeutet in etwa Lehrer. Daher nur eine Frage an Thomas Schmoll zu dieser Kolumne auf n-tv.de zu Annalena Baerbock, Kanzlerkandidaten der deutschen Gründen: Fürs kleine Latinum hat es wohl nicht gereicht, oder?

Werbeohr


Lidl Plus, das Bonusprogramm des deutschen Discounters, wird samt App nun auch in der Schweiz eingeführt. Nur eine Frage an Artur Rutishauser, Chefredaktor der "SonntagsZeitung": Dass diese Nullmeldung (pseudokritisch eingeordnet) zu einer Kundenkarte in der Rubrik Büroohr Platz findet, hat das mit der entsprechenden ganzseitigen Anzeige in derselben Ausgabe zu tun?



Donnerstag, 20. Mai 2021

Definiere: Journalismus

Klein Report über Kooperation EPFL Ringier und Blick

Die Älteren werden sich erinnern: "20 Minuten" liess sich jahrelang den Wissensteil von der Gebert Rüf Stiftung sponsern, die eindeutig einen affirmativen Blick auf die Forschung hat. Dafür liessen sich der einst mal seriöse Journalist Beat Glogger und sein Team von Higgs einspannen. 

Und nun geht der "Blick" geht also eine Kooperation mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) ein. Das Feigenblatt: Angeblich wollen Ringier und Forscher der Institution künstliche Intelligenz nutzen, um Journalismus und Wissenschaft zu verbessern. Der Klartext lautet aber: Forscherinnen und Forscher der EPFL werden wöchentlich abwechselnd auf der deutschen und französischen Version von blick.ch eigene Texte veröffentlichen. Das heisst: Journalistisch eingegriffen wird dabei nicht mehr. Auch ForscherInnen und deren Ergebnisse gilt es aber kritisch zu kontrollieren. Ganz einfach: Ringier will kostenlosen Content sourcen, wie man so schön sagt. Daher könnte man hier die Frage stellen, was das noch mit Journalismus, der ja bekanntlich (relativ) unabhängig sein soll, zu tun hat. Doch angesichts der Tatsache, dass weder dem "Klein Report" noch "Persönlich" dieses Manko aufgefallen ist und die beiden Mediendienste bloss brav die Medienmitteilung von Ringier wiederkäuen nur eine Frage: Gibt es eigentlich hierzulande ernstzunehmenden Medienjournalismus?

Dienstag, 11. Mai 2021

Zahlen, bitte


Im Januar liess Digitec Galaxus verlauten, 2020 einen Umsatz von 1,8 Milliarden Franken erzielt zu haben. Gewinn oder ähnliche Zahlen gibt der grösste Schweizer Onlinehändler traditionell nicht bekannt. Nun ist zum 20. Geburtstag ein erwartet werberisches Interview mit zweien drei drei Gründer erschienen: Oliver Herren und Florian Teuteberg. Aber nur eine Frage an Barbara Scherer von "20 Minuten": Welche genauen Einblick gewährt das Unternehmen nun erstmals in seine Geschäftszahlen?

Dienstag, 4. Mai 2021

So Gates mit der Stiftung weiter


Melinda French Gates und Bill Gates lassen sich scheiden. In einem Tweet haben sie klargemacht, dass es mit ihrer Stiftung weitergeht. Daher nur eine Frage an Jürgen Schmieder (eigentlich bei der "Süddeutschen Zeitung, hier aber beim "Tages-Anzeiger") vertreten, da der Tagi ja bekanntlich seit Jahren einen Deal mit der SZ hat: Warum dieses Clickbaiting im Teaser, zumal im Text keine Antwort auf diese Frage gegeben wird? 

Sonntag, 2. Mai 2021

Noch 5 Mal blättern, dann ist Interessenkonflikt

copp joos suter interview 20 minuten

"20 Minuten und Coop" sind seit langem ziemlich beste Freunde. Seit August 2020 erscheint die "Coopzeitung Weekend" freitags in der Pendlerzeitung. Erwartungsgemäss gibt es keine kritische Frage auf Seite 9. Daher nur eine Frage an Sandro Spaeth, Mitglied der Chefredaktion von "20 Minuten" und Autor des Interviews mit dem scheidenden Coop-CEO Joos Suter: Wie würden Sie einen Interessenkonflikt in einem Bild definieren?