Donnerstag, 22. August 2013
Was Carsten Schloter und Moritz Erhardt gemeinsam haben
Gestern schrieb Matthias Müller in der "NZZ" einen bemerkenswerten Kommentar mit dem Titel "Lasst die Toten ruhen". Er fordert all die vermeintlichen Besserwisser zum Schweigen auf. Denn kein Journalist weiss, warum sich Swisscom-Chef Carsten Schloter umgebracht hat. Es bringt also auch nichts, wenn Marc Kowalsky in der "Bilanz" suggeriert, der Grund für den Suizid liege in einem Zerwürfnis mit mit VR-Präsident Hansueli Loosli. Randnotiz: Als ehemaliger Swisscom-Mitarbeiter weiss ich, wie nah Schloters Tod vielen Kolleginnen und Kollegen geht.
Pikanterweise publizierte die hier auch schon unangenehm aufgefallene NZZ-Redaktorin Kathrin Klette ebenfalls gestern einen Artikel, aus dem auch hervorgeht, dass sie nichts über den Tod eines Menschen weiss. Es geht um den deutschen Studenten Moritz Erhardt, einen Elitepraktikanten der Bank Merrill Lynch, der in London gestorben ist. Ob dies etwas mit Überarbeitung, Depressionen oder Liebeskummer zu tun hat - wir wissen es nicht. Klette hat sich aber nicht einmal die Mühe gemacht, selbst zu recherchieren. Stattdessen schreibt sie nur Boulevard-Zeitungen wie "Daily Mail" ab. Daher nur eine Frage an sie: Sollte man die Toten nicht ruhen lassen?
Labels:
bilanz,
burn-out,
carsten schloter,
freitod,
job,
london,
manager,
marc kowalsky,
matthias müller,
merrill lynch,
moritz erhardt,
NZZ,
pietät,
selbstmord,
stress,
suizid,
swisscom