Freitag, 29. Dezember 2017
Weniger immer mehr, bitte
"Immer mehr Menschen treffen sich in neuen Rederäumen wie Salons, um sich auszutauschen. Warum wir wieder mehr miteinander sprechen wollen", schreibt Ulrike Schuster in der Süddeutschen Zeitung, die den Artikel hinter der Paywall versteckt. Liest man ihn, erfährt man wie so oft, dass es keinen Anlass gibt "immer mehr" zu schreiben. Denn wie fast immer gibt es keinen Beleg für einen Trend. Man schreibt ihn einfach anhand einiger Einzelfälle herbei, um dem eigenen Artikel eine grössere Bedeutung zu verleihen? Daher nur eine Frage an SZ-Chefredaktor Kurt Kister: Für so etwas wollen sie Geld sehen?
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20 Minuten beschenkt die SBB
Seit Jahren fällt Tamedia immer wieder mit der unzureichenden Trennung von redaktionellen und werblichen Inhalten auf. Die von Christian Lüscher geleitete Unit Commercial Publishing leistet offenbar ganze Arbeit. Trotzdem nur eine Frage an Tamedia: Was hat dieses unkommentierte Werbevideo für den SBB Weihnachtszug auf dem Videoportal von 20 Minuten verloren?
Sonntag, 17. Dezember 2017
Sonntagszeitungsredaktorin bei Recherche abgestürzt
"Siroop-Drohne stiess über Zürich fast mit Rega-Helikopter zusammen", schreibt Pia Wertheimer heute in der Sonntagszeitung. Klingt nach einer interessanten Geschichte. Denn laut Subline ist es zu einer gefährlichen Situation gekommen. Aber: "Die Fluggeräte fliegen in einer Distanz von 397 Metern horizontal und 100 Metern vertikal aneinander vorbei. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) hatte den Drohnenflug abgesegnet. Laut Bazl-Sprecherin Nicole Räz kam bei einem Debriefing heraus, dass im vorliegenden Fall alles in Ordnung war. Im vorliegenden Fall wurde die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle nicht eingeschaltet." All diese Sätze sind Zitate aus dem Artikel. Daher nur eine Frage an Pia Wertheimer und Chefredaktor Artur Rutishauser: Warum blasen Sie diese Story auf eine Dreiviertelseite auf und titeln derartig reisserisch?
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Mittwoch, 13. Dezember 2017
Bild sprach zuerst mit dem Toten
Die deutsche Boulevardzeitung Bild berichtet unter Berufung auf die halbseidene Quelle Monaco Matin, dass Modedesigner Otto Kern Selbstmord in Monaco begannen haben könnte. Belege werden dafür nicht geliefert. Bild-Reporter Sven Kuschel schreibt einfach die Meldung ab und schürt so-Gerücht um einen Suizid. Unter dem Text hängt noch scheinheilig die übliche "Denken-Sie-an-Freitod,-dann-rufen-Sie-diese-Nummer an"-Box. Der erste Satz lautet übrigens: "Bild berichtet in der Regel nicht über Selbsttötungen, um keinen Anreiz für Nachahmung zu geben – außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit." Daher nur eine Frage an Sven Kuschel: Schon mal etwas vom Werther-Effekt gehört?
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Rad ab
Der vierfache Tour-de-France-Sieger Chris Froome ist an der Vuelta positiv auf Salbutamol getestet worden. Der Dopingexperte Fritz Sörgel spricht von einem Totalschaden für den Radsport. Froome führte sein Asthma ins Feld. Natürlich gilt die Unschuldsvermutung. Christof Gertsch, Sportjournalist des Jahres, sprach 2014 in der NZZ angesichts eines ähnlichen Vorfalls allerdings noch von Hetzern gegen Froome. Heute wurde übrigens auch publik, dass Gertsch und seine Mitstreiter 100'000 Franken per Crowdfunding für «No. 1 – Das beste Sportmagazin der Welt» erhalten haben. Nur eine Frage an Christof Gertsch: Werden sie bei diesem Projekt die Qualitätslatte auch so hoch legen?
Montag, 11. Dezember 2017
Aus dem Weg
Es gibt seit Jahren Diskussionen darüber, ob man Gaffer, die filmen oder fotografieren, statt bei Unfällen zu helfen, bestrafen sollte. Daher nur eine Frage an Journalisten vom Tages-Anzeiger: Seit wann unterstützen Sie Gaffer beziehungsweise Unfallfilmer auf diese Weise?
Die 222-Franken-Aktion war nicht der Anfang
Kürzlich las ich, dass Dominique Zeier und Céline Külling, beide Studentinnen am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich, herausgefunden haben, dass Jugendliche Sponsored Content und redaktionelle Inhalte schwer auseinanderhalten können. Der Blick fällt immer wieder mit gut getarnter Werbung auf. Aktuelles Beispiel ist diese Reklame für Saas-Fee. Nur eine Frage an Chefredaktor Christian Dorer: Die erst recht auf Smartphones ultrakleine Kennzeichnung, die hat der Schnee verweht, oder?
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Werbekunden haben das Grosse Los gezogen
Nur eine Frage an Chefredaktor Marco Boselli und Geschäftsführer Marcel Kohler von 20 Minuten: Warum ist diese Werbung für das Millionenlos von Swisslos auf der Titelseite nicht gekennzeichnet?
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Quellen im eigenen Haus zählen nicht
Ermes Gallarotti berichtete auf nzz.ch gestern Abend, dass die EU die Schweiz nach einer Intervention des Fürstentums Liechtenstein auf eine graue Liste gesetzt habe. Es geht um Steuervermeidung. Interessant ist, dass Der NZZ-Wirtschaftsredaktor sich auf Brüsseler Kreise beruft. Noch interessanter ist, dass Stefan Bühler den Aufmacher zum selben Thema in der NZZ am Sonntag geschrieben hatte. Gallarotti nennt den Bericht aber nicht. Es gibt viele kleinere Beispiele, die belegen, dass es zahlreiche Doppelspurigkeiten gibt. So schrieb Stefan Betschon, der unlängst ebenfalls als Abschreiber ohne Quellenangabe auffiel, etwa am Freitag über die Apple Watch Series 3, die nun im Netz von Sunrise und Swisscom funkt. Claude Settele verfasste einen Text zum selben Thema, der gestern in der NZZ am Sonntag erschien. Daher auch angesichts des Joint Ventures der NZZ-Gruppe mit den AZ Medien nur eine Frage an die Chefredaktoren Eric Gujer und Luzi Bernet: Streichen Sie schon 2018 im grossen Umfang Stellen oder erst 2019?
Donnerstag, 16. November 2017
Recherche-GAU bei der NZZ
Da hat Apple-Fanboy Daniel Schurter auf watson.ch mal einen Primeur: Digitec sind offenbar Kundendaten geklaut worden. Weil keine Zahlungsinformationen darunter sind, ist die Geschichte nicht besonders dramatisch. Es ist aber immerhin der grösste Onlineshop der Schweiz und es gibt eine Vorgeschichte. Reisserisch in der Überschrift zu schreiben, die Daten würden bereits für gezielte Angriffe missbraucht - das ist too much, könnte man meinen. Aber was in jedem Fall nicht geht: Stefan Betschon, noch nie mit einem Scoop aufgefallen, von der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) hängt sich einfach an den Artikel dran, ohne Watson zu zitieren. Das gelingt dem Digitalredaktor mit dem einfachsten aller Journalistentricks: Man ruft bei der Medienstelle an und lässt sich etwas, das jemand anders berichtet hat, bestätigen. Nur eine Frage an Stefan Betschon: Das nennt man dann wohl Zwei-Quellen-Regel, oder?
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Immer noch liest niemand den Blick am Abend
Vollzeitmitarbeitende der SRG sollen ab 2019 auch Gebühren bezahlen. Das ist insofern langweilig, als etwa Mitarbeiter von Medienhäusern zum Beispiel Zeitungen und Magazine gratis bekommen. Auf Social Media lesen bekanntlich viele Nutzer nur Überschriften, ehe sie kommentieren, liken und sharen. Im Blick am Abend ist zu dieser Nullgeschichte dementsprechend folgende Überschrift zu finden: "SRG-Mitarbeiter zahlen immer noch keine Gebühren". Das suggeriert, kein SRG-Mitarbeiter zahle Gebühren. Daher nur eine Frage an Julien Duc: Wieso ist das Wasser auf die Mühlen der No-Billag-Initianten?
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Donnerstag, 26. Oktober 2017
So kommen Sie noch schneller an Werbung für das iPhone X
Da hat die PR-Abteilung von Apple wohl Lorenz Keller vom Blick (am Abend) und Rafael Zeier vom Tages-Anzeiger die gleiche Anleitung geschickt. Denn beide haben reine Werbung für das iPhone X geschrieben, genauer gesagt: Wie kann man das neuste Edel-Smartphone bestellen? Zitat aus dem Tag: "1. Installieren Sie auf all Ihren Apple-Geräten die Apple-Store-App. 2. Bringen Sie Lieferadresse, Kreditkarte und alle weiteren Informationen auf den neusten Stand. 3. Wählen Sie sich schon jetzt ein iPhone-Modell aus. Hier kann es die Chancen verbessern, wenn man eine unbeliebte Farb- und Speicher-Kombination wählt. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man das gewünschte iPhone in der App schon mal als Favorit markiert oder im Browser ein Lesezeichen direkt zur gewünschten Konfiguration setzt. So muss man im entscheidenden Moment nicht erst auswählen und konfigurieren. 4. Seien Sie zum Start des Vorverkaufs (27. Oktober um 9.01 Uhr) parat" Interessant ist, dass es eine ähnliche Anleitung nicht nur beim Blick gibt, sondern auch bei Watson, verfasst von Daniel Schurter. Daher nur eine Frage an die drei Journalisten: Wie fühlt man sich denn so als Apples Knecht?
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Sonntag, 22. Oktober 2017
Cash Royale
Der "Blick" fällt immer wieder mit gut getarnter Werbung auf. Wer weiss schon, dass esports.ch zu UPC gehört und dieser Artikel nichts weiter als Werbung für E-Sports ("Clash Royale") ist. Gekennzeichnet als Paid Post oder so ähnlich ist er jedenfalls nicht. Daher nur eine Frage an Oliver Lutz, den Verantwortlichen bei UPC: Wie viel haben Sie Ringier dafür gezahlt?
Eigenleistung unterschreitet Erwartungen
Anlässlich der jüngsten Quartalszahlen von Netflix nur eine Frage an Christian Steiner von der NZZ: Hätten Sie nicht wenigstens die Agenturkürzel löschen können, um zu verschleiern, dass sie unter Ihrer Autorenzeile einfach zwei Meldungen zusammengefügt haben?
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Samstag, 7. Oktober 2017
Miese Bilanz
Gestern wurde bekannt, dass Gründer und CEO Jan Schoch Leonteq verlassen muss. Nur eine Frage an Erik Nolmans: Was hat Sie vor ein paar Wochen beim Schreiben dieser Titelgeschichte geritten?
Donnerstag, 5. Oktober 2017
Karl W. Zimmermann mit Anfängerfehlern
Kurt W. Zimmermann disst in der aktuellen Ausgabe des "Schweizer Journalist" fast alle Neuzugänge der "Republik". Allerdings ist auf dem Foto nicht Adrienne Fichter zu sehen und Ariel Hauptmeister heisst Hauptmeier. Ich habe mir dann gar nicht mehr die Mühe gemacht, zu verifizieren, ob Zimmermanns Einschätzung der New Hires des von Christof Moser und Constantin Seibt gegründeten Onlinemagazins stimmt. Nur eine Frage an Kurt W. Zimmermann: Kann sich der Schweizer Journalist keine Schlussredaktion leisten?
Montag, 2. Oktober 2017
Der andere Chefredaktor
Die NZZ ist preislich und inhaltlich ein Premiumprodukt. Ein solches erkennt man auch an den Details, sollte man meinen. Daher nur eine Frage: Wenn Chefredaktor Eric Gujer diesen Newsletter schon nicht schreibt, warum fletscht er dann unter der Überschrift die Zähne?
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Freitag, 29. September 2017
Warum ist nicht einmal die Überschrift neu?
Eric Gujer, Chefredaktor der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ), hat immer wieder betont, es gebe keinen Abbau bei der NZZ. Man könnte ihn mal fragen, warum dann all die Abgänge in den vergangenen Jahren nicht ersetzt worden sind. Aber an dieser Stelle nur eine Frage: Warum recyceln Christian Thumshirn und Urs Bühler einfach ihr Video von 2016 zum Zurich Film Festival (ZFF) und haben nicht einmal Zeit, einen neuen Lead beziehungsweise eine neue Head zu schreiben?
Warum der Apple-Chef keine Bäume pflanzt
Nur eine Frage an Silke Wichert und die Neue Zürcher Zeitung (NZZ): Seit wann ist Tim Cook nicht mehr Apple-Chef?
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Samstag, 23. September 2017
Für die Kohle
Oscar-Gewinnerin Nathalie Portman ("Black Swan") hat gerade keinen neuen Film am Start. Man/frau kann trotzdem nach Südfrankreich fahren und mir ein pseudopersönliches Interview führt. Das beweist Jacqueline Krause-Blouin in der aktuellen Ausgabe der Annabelle. Die stellvertretende Chefredaktorin der Frauenzeitschrift musste mit der Schauspielerin nur ausführlich über ihre Rolle als Miss Dior reden. Sie verkörpert das neu aufgelegte Eau de Parfum des französischen Traditionshauses. Nur eine Frage an Chefredaktorin Silvia Binggeli: Wo genau liegt hier noch die Grenze zum Corporate Publishing/Brand Journalism/Content Marketing?
Montag, 18. September 2017
Die schönsten Zugkollisionen Europas
Nur eine Frage an tagesanzeiger.ch zur Kollision zweier Züge in Augsburg: Wer vom Newsexpress hat hier den Kontext gemacht?
Mittwoch, 13. September 2017
Keinen herzlichen Dank an Roger Schawinski
Wie findet man Blogger fürs eigene Portal? Man lässt jeden schreiben, was er will. So auch Roger Schawinski, der sich auf persoenlich.com kürzlich bei Procter & Gamble (P&G) dafür bedankte, dass der für Marken wie Pampers und Bounty bekannte Konsumgüterhersteller herausgefunden haben will, dass Onlinewerbung wirkungslos ist. Schawinski, bekanntlich Besitzer von Radio 1, nahm das sogleich zum Anlass, Werbekunden nahezulegen, doch wieder mehr Geld in Radiowerbung zu stecken. Wer sich fragt, warum Schawinski in seinem Blogeintrag keine konkreten Zahlen nennt, dem liefert das Wall Street Journal eine Antwort. Denn dort hat der Autor abgeschrieben. Natürlich nennt er die Quelle nicht und setzt auch keinen Link. Ob er damit suggerieren möchte, dass er die Ergebnisse der Studie selbst von Procter-&-Gamble-Managern erfahren hat, die er noch aus seiner Zeit als Sat1-Chef kennt? Es könnte auch sein, dass Schawinski verschweigen möchte, dass der Artikel bereits Ende Juli verfasst wurde.
Im Artikel, der weitaus differenzierter daherkommt als Schawinskis Abschrieb, ist übrigens die zu lesen, dass P&G 100 Millionen Dollar weniger für Onlinewerbung im abgelaufenen Quartal ausgegeben hat. Zum Vergleich: Das Unternehmen hat ein Milliardenwerbebudget. Schawinski unterschlägt auch, dass P&G im erwähnten Quartal zusätzlich die Ausgaben für Agenturen und Werbeproduktionen signifikant gesenkt hat. Schawinski erwähnt überdies nicht, dass Procter & Gambles Chief Brand Officer Marc Pritchard bereits im April verlauten liess, es brauche weniger Werbung - über alle Gattungen hinweg.
Zweifelsohne kann man lange über die Wirksamkeit von Werbung im Web diskutieren und Analyse um Analyse wälzen, aber diese Mühe macht sich Schawinski nicht mal im Ansatz. Natürlich lässt der Schweizer Medienpionier also auch Studien wie jene von plan.net, GfK, Tamedia, Ringier und NZZ-Mediengruppe unerwähnt, welche die Anzahlt der Kontakte für die digitale Werbewirkung als entscheidend einstuften. Schawinski könnte auch mal bei Likemag oder Buzzfeed anrufen und fragen, warum die so rasant wachsen. Weil Onlinewerbung, die eben viel mehr ist als Banner und Videos, Stichwort Native Advertising, nicht funktioniert?
Unter den Blogposts auf persoenlich.com steht: "Der Autor vertritt seine eigene Meinung. Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der Redaktion." Also nur eine Frage an die Macher von persoenlich.com: Reicht das wirklich aus?
Im Artikel, der weitaus differenzierter daherkommt als Schawinskis Abschrieb, ist übrigens die zu lesen, dass P&G 100 Millionen Dollar weniger für Onlinewerbung im abgelaufenen Quartal ausgegeben hat. Zum Vergleich: Das Unternehmen hat ein Milliardenwerbebudget. Schawinski unterschlägt auch, dass P&G im erwähnten Quartal zusätzlich die Ausgaben für Agenturen und Werbeproduktionen signifikant gesenkt hat. Schawinski erwähnt überdies nicht, dass Procter & Gambles Chief Brand Officer Marc Pritchard bereits im April verlauten liess, es brauche weniger Werbung - über alle Gattungen hinweg.
Zweifelsohne kann man lange über die Wirksamkeit von Werbung im Web diskutieren und Analyse um Analyse wälzen, aber diese Mühe macht sich Schawinski nicht mal im Ansatz. Natürlich lässt der Schweizer Medienpionier also auch Studien wie jene von plan.net, GfK, Tamedia, Ringier und NZZ-Mediengruppe unerwähnt, welche die Anzahlt der Kontakte für die digitale Werbewirkung als entscheidend einstuften. Schawinski könnte auch mal bei Likemag oder Buzzfeed anrufen und fragen, warum die so rasant wachsen. Weil Onlinewerbung, die eben viel mehr ist als Banner und Videos, Stichwort Native Advertising, nicht funktioniert?
Unter den Blogposts auf persoenlich.com steht: "Der Autor vertritt seine eigene Meinung. Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der Redaktion." Also nur eine Frage an die Macher von persoenlich.com: Reicht das wirklich aus?
Zurück in die Zukunft
Nur eine Frage an Patrick Berger vom Blick am Abend zum iPhone X: Warum kann man das neue Apple-Smartphone in der Schweiz erst ab dem 27. November vorbestellen, wenn es schon am 3. November erhältlich ist?
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Mittwoch, 30. August 2017
Programmierkot ist das neue Gold
Marc Walder, seines Zeichens Chef von Ringier, hat Catrin Bialek und Hans-Jürgen Jakobs vom Handelsblatt ein durchaus interessantes Interview gegeben. Nur eine Frage zur Bildunterschrift: Wie genau hilft Codieren in der IT?
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Dienstag, 29. August 2017
So veräppelt man Leser
Zur Erinnerung: Hersteller wie Apple und Samsung veröffentlichen keine Verkaufszahlen für die Schweiz. Man mag sich fragen, ob die Studie des Vergleichsdienstes Comparis repräsentativ ist. Denn sie wurde (Stand 10 Uhr) immer noch nicht veröffentlicht, wie man im folgenden Screenshot sieht.
Klar ist: Diverse Android-Smartphones gegen das iPhone antreten zu lassen, wie es der Tages-Anzeiger tut, ist unseriös: Daher nur eine Frage: Ist das die Qualität, auf die wir uns beim Newsexpress einzustellen haben?
Sonntag, 20. August 2017
Hirnschlag an der Dufourstrasse
Zum Steinschlag am Grimselpass (Berner Oberland) nur eine Frage an den Blick: Wer verfasst bei euch die Push-Meldungen?
Bitterer Nachgeschmack
Bei der NZZ am Sonntag darf Roberto Zimmermann, Ex-Leiter der Stil-Beilage, nicht mehr schreiben. Dafür hat es die seit ein paar Monaten von ihm verantwortete Migros-Food-Plattform Migusto heute in die Sonntagszeitung geschafft. Claudia Schmid zeigt in einem Selbstversuch im Gesellschaftsbund, wie man Milchprodukte selbst herstellt. In einer Box unten wird darauf hingewiesen, dass das Rezept für Joghurt nature von Migusto präsentiert wird.
Zur Erinnerung: Seit längerem fällt Tamedia immer wieder mit der unzureichenden Trennung von redaktionellen und werblichen Inhalten auf. Die von Christian Lüscher geleitete Unit Commercial Publishing leistet offenbar ganze Arbeit. Klar ist: Ganz oben platzierte Hinweise wie "bezahlt von" wären besser.
Machen wir uns nichts vor: Auch Tages-Anzeiger, Blick, Watson und Co. nutzen Native Advertising, Content Marketing und Branded Content bei ihren kläglichen Versuchen, die wegbrechenden Werbeeinnnahmenverluste auszugleichen. Oder man setzt wie 20 Minuten vergangene Woche im Fall Doodle auf Konzernjournalismus. Natürlich ist auch die NZZ am Sonntag kein Kind von Traurigkeit. Auch angesichts des wohl bald von Tamedia zu verkündenden Stellenabbaus nur eine Frage: Sind die Medien an ihrem eigenen Glaubwürdigkeitsverlust nicht selbst schuld und spielen so auch Nischenneulingen wie der Republik in die Hände?
Zur Erinnerung: Seit längerem fällt Tamedia immer wieder mit der unzureichenden Trennung von redaktionellen und werblichen Inhalten auf. Die von Christian Lüscher geleitete Unit Commercial Publishing leistet offenbar ganze Arbeit. Klar ist: Ganz oben platzierte Hinweise wie "bezahlt von" wären besser.
Machen wir uns nichts vor: Auch Tages-Anzeiger, Blick, Watson und Co. nutzen Native Advertising, Content Marketing und Branded Content bei ihren kläglichen Versuchen, die wegbrechenden Werbeeinnnahmenverluste auszugleichen. Oder man setzt wie 20 Minuten vergangene Woche im Fall Doodle auf Konzernjournalismus. Natürlich ist auch die NZZ am Sonntag kein Kind von Traurigkeit. Auch angesichts des wohl bald von Tamedia zu verkündenden Stellenabbaus nur eine Frage: Sind die Medien an ihrem eigenen Glaubwürdigkeitsverlust nicht selbst schuld und spielen so auch Nischenneulingen wie der Republik in die Hände?
Montag, 24. Juli 2017
NZZ versagte
Lorenz Meyer schreibt heute im Bildblog: "Die Otto-Brenner-Stiftung und der Medienwissenschaftler Michael Haller haben eine Studie über den Umgang von Tageszeitungen mit der sogenannten „Flüchtlingskrise“ durchgeführt. Die „Zeit“ durfte vorabberichten und machte daraus die Vorabmeldung: „Studie der Otto Brenner Stiftung: Medien haben in der Flüchtlingskrise versagt.“ Medienwissenschaftler Haller ist entsetzt: „Die Zeit hat Zuspitzungen vorgenommen, die ich für boulevardesk halte. Das hatte ich von der Zeit nicht erwartet.“ Weitere Lesetipps: Stefan Niggemeier auf Übermedien mit Alles Versager? Die mediale Sturzgeburt einer Studie und die Studienzusammenfassung in der FAZ: Wie Medien über die Flüchtlingskrise berichteten." In der NZZ war am Samstag der obige Artikel zu lesen. Nach der Überschrift kann man aufhören. Ich erspare es mir hier, erneut darauf hinzuweisen, dass Autor Rainer Stadler wieder einmal abgeschrieben hat - und das mit der für ihn typischen Verspätung. Nur eine Frage an Rainer Stadler: Dass Sie derart gegen deutsche Medien hetzen, hat nichts damit zu tun, dass morgen mit NZZ Perspektive das 10-Euro-Angebot für Deutschland lanciert wird, oder?
Sonntag, 11. Juni 2017
Stinkt nach Schleichwerbung
Ein ganz anderes Frauenmagazin kündigte Moderatorin Barbara Schöneberger vor einem Jahr an - ohne die üblichen Diät-Tipps und so weiter. Frau hatte gehofft, das gelte auch für die unsäglichen Werbetexte, wie sie in vielen Frauenmagazinen zu finden sind. In der diesjährigen Juni-Ausgabe des vom deutschen Verlag Gruner + Jahr lancierten Heftes sieht man aber einmal mehr, warum diese Hoffnung enttäuscht wird. Nur eine Frage an Barbara Schöneberger und den Schreiber Björn Krause: Warum steht im Lead, dass Azarro Parfums im Rahmen von "Under the Pole" unter anderem die Französin Emmanuelle Périé-Bardout und ihre beiden Kinder auf eine dreijährige Expedition schickt? Übrigens: Wenn es um die Kennzeichnung von Native Advertising geht, wünschen sich digitale Leser die Begriffe "Anzeige" und "Gesponsert". Das ergab unlängst eine Befragung der Beratungsgesellschaft Dcore, die vom Onlinevermarkterkreis (OVK) und dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) veröffentlicht wurde. Schon klar, dass eine solche Kennzeichnung der erwähnten Barbara-Geschichte nicht verpasst wurde.
Sonntag, 4. Juni 2017
Für die ganze Familie, aber nicht als Aufmacher geeignet
Das Märchen- und Geschichtenfestival Klapperpalapp werde auch ich mit meinen beiden Enkeln besuchen. Wir werden Nachfolgerinnen und Nachfolger von Trudi Gerster sehen, etwa Jürg Steigmeier, Linard Bardill, Dina Nora Felder, Boozu - Team Agarn und Jacky Lagger. Ich wunderte mich heute nur kurz, dass der einseitige Bericht zum Festival der Aufmacher im Feuilleton der Sonntagszeitung ist. Denn die Veranstaltungen gehören zu den Familienevents der Schweizer Familie. Und diese Zeitschrift gehört wie die Sonntagszeitung bekanntlich zu Tamedia. Ein paar Seiten vorher findet man in der heutigen Ausgabe daher auch eine ganzseitige Anzeige - nicht zum ersten Mal Konzernjournalismus at its best also. Daher nur eine Frage an Christian Lüscher von Tamedia: Hatte hier die Abteilung Commercial Publishing auch ihre Finger im Spiel?
Konzernjournalismus at its best
2016 wurde die Interforum Holding AG, welche unter anderem das Swiss Economic Forum (SEF) durchführt, von der NZZ-Mediengruppe übernommen. Daran musste ich denken, als ich heute einen nichtsnutzigen Gastkommentar von Dominik Isler und Stephan Sigrist in der NZZ am Sonntag las. Erstgenannter ist Chef des SEF, Sigrist leitet den Think Tank W.I.R.E.. Bezug genommen wird im Kommentar aber nur aufs Swiss Economic Forum, das diese Woche stattfand. Im Kommentar liest man Sätze wie "Der Weg in die Zukunft erfordert den Mut, sich ihr zu stellen und sich auf sie einzulassen, ohne das Kerngeschäft zu vernachlässigen." Welcher Unternehmer hätte das gedacht? Wir sehen also hier Konzernjournalismus at its best. Man kennt das von der NZZ seit Jahren - vor allem das Wirtschaftsressort füllt seine Seiten immer wieder mit irrelevanten Artikeln zu Konferenzen des Hauses. Es bleibt abzuwarten, wie die NZZ es mit ihrer Übernahme des Zurich Film Festival und der von CEO Veit Dengler gelobten Trennung von redaktionellen Inhalten und Werbung halten wird. Nur eine Frage an den designierten NZZaS-Sonntag-Chefredaktor Luzi Bernet: Werden Sie sich ab Herbst gegen solche Vereinnahmungen zu wehren wissen?
Sonntag, 5. Februar 2017
Kraft der Werbung
Man könnte sich bei der Lektüre der heutigen SonntagsZeitung fragen, warum ein unbedeutender Film wie "Manchester by the Sea" (Regie: Kenneth Lonergan, Hauptrolle: Casey Affleck) laut Matthias Lerf Tipp der Woche ist. Könnte es vielleicht daran liegen, dass vier Seiten weiter eine grosse Anzeige für genau diesen Streifen zu finden ist? So etwas ist mir nicht zum ersten Mal aufgefallen. Was mehr als einen faden Beigeschmack hat: Ebenfalls in der heutigen Ausgabe veröffentlicht Martin Ebel eine kurze Hymne auf den Roman "Kraft" von Jonas Lüscher. Ebel wird übrigens am 17. Februar die Buchpremiere im Schauspielhaus Zürich moderieren - in Kooperation mit dem Literaturhaus Zürich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dafür kein Geld fliesst. Daher nur eine Frage an den Literaturkritiker: Schon praktisch, dass unter Kurzrezensionen nur Kürzel stehen, oder?
Freitag, 27. Januar 2017
Als die Frauen noch Schwänze hatten
Nur eine Frage an die Macher dieser Werbung auf blick.ch: Spielen Erektionsprobleme für die Damen in dieser Werbung eine Rolle?
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