Sonntag, 9. Juni 2013
Leidartikel
Niemand hat jemals ernsthaft behauptet, Social Media würden Revolutionen auslösen. Aber wenn ich den heutigen Leitartikel, besser Leidartikel, von Michael Furger in der NZZ am Sonntag lese, könnte ich vor Verzweiflung einen Umsturz an der Falkenstrasse auslösen. Furger ist sich nicht zu blöd, Sätze wie diesen zu schreiben: "Soziale Medien wie Twitter und Facebook werden als Werkzeuge der Befreiung und Solidarität gefeiert. Vergessen geht, was für Stumpfsinn und Abscheulichkeiten über diese Netzwerke täglich in die Welt gesetzt werden." Abgesehen davon, dass Medien nicht sozial sind, weiss ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Wer 2013 noch ernsthaft schreibt, dass auf Twitter und Facebook Banales und Brutales zu sehen ist, hat immer noch nicht verstanden, dass diese Dienst nichts anderes als ein Spiegel der Gesellschaft sind. Wer sie deswegen verdammt, könnte auch das Telefon verbieten - wenn man bedenkt was für Stumpfsinn und Abscheulichkeiten über diese Netzwerke täglich in die Welt gesetzt werden. Zu einem ähnlich stumpfsinnigen Text von Andrea Masüger, CEO der Südostschweiz Medien, schrieb Nick Lüthi kürzlich auf auf Twitter: "Der Abstinenzler als Suchtexperte: Andrea Masüger warnt vor Twitter, droht uns «zu Psychopathen zu machen»". Heute mal nur eine Frage an dies Leser: Ist Michael Furger auf Twitter?
Labels:
facebook,
kritik,
leitartikel,
michael furger,
NZZ am Sonntag,
social media,
twitter