Dienstag, 2. Januar 2018
Fremde Federn helfen beim Etikettenschwindel
Simon Bärtschi, Adrian Zurbriggen, Artur Rutishauser, Michael Marti, Armin Müller und Iwan Städler - kürzlich feierte sich die neue Chefredaktion Tamedia in einer aufwändigen Hochglanzbeilage und präsentierte in dieser zwölf journalistische Stücke aus diversen Tamedia-Redaktionen. Nun könnte man sich fragen, wo die Frauen in der Chefredaktion sind. Auffällig ist aber auch etwas Anderes: Die 12-App von Tamedia wird immer als Best-of-Tamedia vermarktet. So ist etwa in der Beschreibung im App Store zu lesen: "Die Artikel stammen aus verschiedenen Redaktionen des Verlags Tamedia." Heute war dann aber eine Story der Süddeutschen Zeitung im Angebot, die ich an dieser Stelle schon gewürdigt habe. Gekennzeichnet ist der Artikel nicht. Klar: Der Tamedia hat aus Spargründen einen Deal mit der Süddeutschen. Das weiss man. Letztens war allerdings auch von Redaktor Werner Bartens auf tages-anzeiger.ch die Rede. Der arbeitet allerdings ebenfalls bei der Süddeutschen. Man mag das Zufall oder einen Etikettenschwindel nennen. Daher nur eine Frage an die neue Chefredaktion Tamedia: Sind die eigenen Titel nicht mehr in der Lage 12 Stücke am Tag zu liefern, die es wert sind, in der App aufgenommen zu werden?