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Sonntag, 6. September 2015

Eric Gujer, ein Chefredaktor ohne Herzblut

"In den vier Jahrzehnten seiner politischen Karriere hat Franz Josef Strauß wohl mehr Skandale und Affären überstanden als jeder andere deutsche Nachkriegspolitiker. Fragwürdige Rüstungsgeschäfte, Schmiergeldzahlungen und die "Spiegel"-Affäre - die Skandal-Bilanz des CSU-Spitzenpolitikers." So fasst etwa stern.de das Wirken des berühmtesten CSU-Politikers aller Zeiten zusammen. Und die NZZ? Sie liess das alles in ihrer aktuellen Berichterstattung nahezu unerwähnt und kürzlich zum Geburtstag des verstorbenen Politikers einen gewissen Reinhard Meier-Walser eine ganze Seite vollschreiben. Etwa über die Spiegel-Affäre, einen der schlimmsten Eingriffe in der Pressefreiheit der deutschen Nachkriegszeit liest man wenig: "Als Strauss in der Folge der Spiegel-Affäre sein Amt als Verteidigungsminister abgeben musste, erwarteten Beobachter bereits das Ende seiner politischen Karriere. Doch Strauss rappelte sich schnell wieder auf, behielt durch sein Amt als CSU-Vorsitzender auch auf internationalem Parkett Profil und Statur und konnte... ... wieder gestaltend auf die deutsche Aussenpolitik einwirken." Unter dem vollkommen unkritischen Text wird erwähnt, dass der Autor Leiter der Akademie der Hanns-Seidel-Stifung in München ist. Diese nennt sich selbst CSU-nah. Daher nur eine Frage an NZZ-Chefredaktor Eric Gujer: Warum erteilen Sie ehemaligen Kollegen wie Oswalt Iten und Jürg Dedial ein Schreibverbot und lassen stattdessen derartig parteiische Schreiber in die Tasten hauen?