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Sonntag, 21. November 2010

Zum Teufel mit der Recherche


Es gibt Meldungen, die klingen zu kurios, um wahr zu sein. Der Journalist sollte sich zumindest in diesen Fällen an die alte Regel erinnern, mindestens zwei Quellen bei der Recherche zu nutzen. In diesem Fall hat sich der Blick am Abend wohl mit dem Guardian zufrieden gegeben und dabei nicht einmal die Kommentare unter dem Blogeintrag gelesen. Denn ansonsten wäre diese Meldung wohl nicht erschienen, denn bei der brasilianischen Originalquelle handelt es sich um einen Blog, der auch Satirebeiträge veröffentlicht. Der Autor bestand zwar gegenüber dem Guardian auf der Richtigkeit dieser Geschichte. Eine seriöse, lokale Quelle gibt es bislang nicht. Daher nur eine Frage: Tröstest es, sich in illustrer Gesellschaft von Premium-Websites wie krone.at und pcgames.de zu befinden?

Sonntag, 7. November 2010

Menschen, Tiere, Sensationen


Abgesehen davon, dass diese Meldung auch in der SonntagsZeitung nichts auf Seite 2 zu suchen hat und in langer Form in Tamedias Konkurrenzblatt Le Matin Dimanche erschien, nur eine Frage, Tristan Cerf: Haben Sie die Autorenzeile für diese lumpigen sieben Zeilen gefordert?

Freitag, 5. November 2010

Was soll er denn sonst machen?


Wenn Journalisten irgendeine Studie ausgegraben haben, laut der beispielsweise Sektretärinnen neuerdings auf Geschlechtsverkehr mit 17-jährigen Nagelstudiolehrlingen stehen, dann wird es schwierig. Denn wo kriegt man zwei, drei Betroffene her, die aus dem Nähkästchen plaudern könnten, um die Geschichte einzuleiten. In der Regel denkt man sie sich aus, denn im Bild werden die Protagonisten ohnehin nicht gezeigt. Um dem Ganzen einen realistischen Anstrich zu verpassen, erwähnt man noch, dass die Redaktion die Namen geändert hat. David Torcasso von 20 Minuten hat keine Studie als Aufhänger genommen und war nicht in der Lage, die aktuelle Diskussion um die 3+-Sendung "Jung, wild und sexy" zu nutzen. Er hat in seiner Geschichte einfach mal aufgeschrieben, wie Zürcher Jugendliche heute angeblich ausgehen. Die Story "Was sollen wir denn sonst machen?" ist zum Gähnen. Denn Spektakuläres sucht man vergebens. Umso unverständlicher ist es, dass sich die Hauptdarsteller nicht einmal von hinten fotografieren lassen wollten. Soeben war die Reportage nicht nur in der heutigen Ausgabe des Magazins Friday, dessen Macherinnen Kerstin Netsch und Sabine Eva Wittwer es gern als Neon definieren, sondern auch als oberster Artikel auf 20min.ch zu lesen.
Nur eine Frage: Wenig los heute, oder?

Aus Freude am Fahren


Dominik Wichmann wechselt bekanntlich nächstes Jahr vom SZ Magazin zum Stern. Er hat es nach der Tom-Kummer-Affäre und der Entlassung von Christian Kämmlerling und Ulf Porschardt wieder lesenswert und profitabel gemacht. Wegen der oftmals weichen Heransgehenweise an Themen, die aber Anzeigenkunden gefällt, ist er nicht unumstritten

Ich lese täglich die Rubrik 6 vor 9 auf bildblog.de, in der Ronnie Grob lesenswerte Berichte zu Medienthemen verlinkt. Heute musste ich allerdings einen Link zur SZ-Magazin-Story "Zwei Nasen tanken Tolstoi" von Andreas Bernhard und Lars Reichardt finden , bei der sich nur eine Frage stellt: Hat Audi dafür gezahlt?

Mittwoch, 3. November 2010

Man muss auch delegieren können


Der Multimedia-Bund der SonntagsZeitung ging in diesem Jahr nicht ohne Grund im Wissensteil auf, denn allzu viel Interessantes findet sich selten auf den Digital-Seiten. Die erste Seite gehört meistens irgendwelchen Gadgets, die alberne Sterne erhalten. Und das nennt sich dann Test. Ausserdem werden Testergebnisse aus Zeitschriften wie CHIP zusammengefasst und dann gibt es immer noch längere Artikel, die meistens merkwürdig aus der Zeit gefallen sind, weil man sie immer bringen kann - oder oft auch gar nicht. Denn Neues erfährt man selten. Meistens schreiben Barnaby Skinner und Simone Luchetta einfach an der Aktualität entlang. Hat man beispielsweise alles zu Windows Phone 7 gelesen, kommen sie mit einer Zusammenfassung um die Ecke - drei Wochen später. Daher wirkt die obige Aufforderung umso bizarrer, denn Stress scheinen die beiden Restredaktoren nicht zu haben. David Bauer, der unlängst einen unsäglichen, aus Wikipedia-Artikeln und zehn wegweisenden Blog-Posts zusammengestellten Kompass für die digitale Welt veröffentlichte und Geschichten-Hochjazzer Michael Soukup arbeiten nicht mehr für das Tamedia-Blatt oder sind in den Wirtschaftsteil gewechselt.
Nur eine Frage: Wie lang ist es her, dass Crowdsourcing ein Trend sein sollte?

Dienstag, 2. November 2010

Click 'n' dirty


Nur eine Frage, 20 Minuten Online: Ist Horst Köhler im Amt jünger geworden und zum Judentum konvertiert?