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Samstag, 1. Mai 2010

Das ist ja kress!


Geht es um Apple und seinen charismatischen Chef Steve Jobs, liegen die Kalauer auf der Hand. Diesen hier verwendete Kritsanarat Khunkham kürzlich auf welt.de anlässlich des Streits um die Zulassung von Adobe Flash auf iPhone, iPod und iPod touch: "Jetzt platzt Steve der Rollkragen". Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich originell. Doch für kress.de reichte es allemal, denn Marc Bartl gebrauchte in seinem Bericht wenige Stunden später eine nur unwesentlich veränderte Überschrift. Gelobt sei Google News.

Der journalistische Ehrenkodex verlangt, kurze, ohne grosse Eigenrecherche verfasste Artikel nur mit einem Kürzel zu versehen. Nur eine Frage: Warum hat Marc Bartl über einen Drei-Absätze-Artikel seine Autorenzeile geschrieben?

Zweitverwertung


Meedia.de ist für den renommierten Medienjournalisten Stefan Niggemeier nichts weiter als ein "Abschreibedienst", dem er überdies einst vorwarf, fremde Fehler mit eigenen zu kombinieren. Neuester Beleg für Peinliches aus Hamburg: Meike Winnemuth wechselt als Pauschalistin zum SZ Magazin - vor Ablauf ihrer Probezeit bei Cosmopolitan. Anlass für den Mediendienst von einer "hochkaratägigen Personalie" zu schwärmen und Winnemuth als "renommierte Journalistin und herausragende Kolumnistin" zu beschreiben, die überdies als "sehr experimentierfreudig" gilt. Als Beleg für letztgenannte Eigenschaft führt Meedia Winnemuths Blog daskleineblaue.de an, für den sie seit dem 11. November 2009 ein Jahr lang dasselbe Kleid trägt und darüber schreibt. Dumm nur, dass Sheena Matheiken diese Idee schon wesentlich früher hatte und auf theuniformproject.com darüber bloggte. Auch Winnemuths Text "Projekt Neustart" aus dem SZ Magazin 42/09 ist nicht sonderlich originell. Denn er weckt Erinnerungen an "... und raus bin ich" von Marlene Sørensen, in dem sich die entlassene Redakteurin ebenfalls mit dem Neuanfang einer Journalistin beschäftigte. Sørensens Artikel erschien allerdings bereits im August in der ZEIT.

Nur eine Frage:
Hat Winnemuths langjähriger Partner Peter Praschl, der auch als Autor fürs SZ Magazin tätig ist, da seine Finger im Spiel?